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September 2016

September 2016

Der September 2016 lädt sie ein nach Groningen, der kleinen Stadt im Norden der Niederlande. Rund 200.000 Einwohner leben hier, wovon rund 1/4 Studenten der hiesigen Universtät sind. 1040 wurde Groningen erstmals urkundlich erwähnt und blickt somit auf eine fast tausendjährige Geschichte zurück.

Nicht ganz so alt ist das Museum für Art und Art Historie in Groningen, dem unser Treppenbild im September 2016 entstammt. 1987 wurde der italenische Architekt und Designer Alessandro Mendini mit dem Entwurf des Museums beauftragt. Es sollte das alte Museum ersetzen und schon mit seiner Architektur den Bogen zu der ausgestellten Kunst schlagen. Ein Bauwerk als Statement für die Kunst, ein Aushängeschild für die Stadt und ein Anziehungspunkt für Kunstliebhaber aus nah und fern. Und mal ehrlich, es ist gelungen. Schon die bunte Fassadengestaltung, weit entfernt von Zurückhaltung oder städtebaulicher Anpassung, macht Lust das Innere zu entdecken. Dort setzt sich das Feuerwerk der Farben und Formen fort. Bunte Neonleuchten an den Decken und die Wendeltreppe zum Keller mit Fliesenmosaik verkleidet. Damit aber nicht genug. im Treppenauge steht noch eine Stehle, die mit einer geschliffenen Kristallkugel gekrönt wurde. Awesome. Mendini ist es gelungen das Gebäude auf die gleiche Stufe zu stellen wie die Kunst, die es beherbergt. Kein Raum oder Gebäudeteil und schon gar nicht die Treppe muss sich demütig hinter der Kunst verstecken. Nein, laut und fordernd scheint sie jeden Besucher anzuschreien. Schaut her – ich bin eine Treppe, ein Kunstwerk zum Benutzen und so schillernd und farbenprächtig wie die Kunst selbst. So ist das Gebäude immer auch Teil der Ausstellung.

Die Bauzeit betrug 2 Jahre von 1992 – 1994 und wurde durch eine Schenkung  des Energieunternehmens N.V. Nederlandse Gasunie im Wert von 25 Millionen niederländischen Gulden finanziert.

Die Ausstellungen wechseln regelmäßig und bieten das gesamte Spektrum der modernen Kunst – von Malerei bis zu Skulpturen. Im Moment läuft eine Ausstellung „Die Neuen Wilden – Figurative Malerei in der BRD in den 80er Jahren“ Hier der Link.

Wer im Norden der Niederlande unterwegs ist, sollte einen Abstecher nach Groningen einplanen. Das Museum Groningen ist auf jeden Fall einen Stop wert. Wir wünschen euch einen kunstreichen September 2016.