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Treppendesaster auf Schloss Pretzsch

Treppendesaster auf Schloss Pretzsch

Letzte Woche haben wir uns sportlich betätigt und ein Radtour von Dresden nach Magdeburg gemacht. Bestes Wetter, eine tolle Landschaft und interessante Städte waren die Zutaten für den Trip. Natürlich können wir auch im Urlaub unsere Augen nicht verschließen und sehen so auch  immer wieder Treppen. Ziemlich genau in der Mitte zwischen Torgau und Wittenberg liegt der kleine Ort Pretzsch. Ein Schloß schmückt den kleinen Ort. Die Geschichte geht bis zurück bis zum Ende des 16. Jahrhundert, gehörte über die Zeit mehreren gekrönten Häuptern, war Kinderheim und wird aktuell als Schule, Ausstellung-Location mit Cafe und Museum genutzt.  Das Schloss zählt zu den bedeutensten Renaissanceschlössern in Sachsen, dasss deutsche, polnische, sächische und preussische Geschichte in sich vereint.

Mit dem angelesenen Hintergrundwissen fahren wir frohgelaunt auf den Schlosshof und dann reißt es uns fast vom Rad. Mit Mühe und Körperbeherrschung können wir den Sturz durch die eingetretene Schockstarre verhindern. Das Treppendesaster auf Schloss Pretzsch schlägt uns mit voller Wucht nieder. Welche grandiosen Behördenmitarbeiter haben diesen Fluchttreppenturm im Hof augestellt? Mehr Fingerspitzengefühl und Ästhetikkompetenz sind kaum möglich. Hätte es keine andere Möglichkeit gegeben, um einen zweiten Fluchtweg zu realisieren? Ein zweiter Fluchtweg macht Sinn, um im Notfall Leben zu retten – keine Frage. Und sollte der Fall je eintreten und nur ein Leben dadurch gerettet werden, hat sich die Investition voll gelohnt. Aber wäre nicht die Möglichkeit gewesen, den Treppenturm der vorhandenen Bausubstanz anzupassen? Sicherlich ist das kein Beispiel für gelungene Architektur. Vermutlich liegt die Ursache irgendwo zwischen Baubehörde, Denkmalschutz und leeren Kommunalkassen. Hoffentlich wird dieses architektonische Highlight in Kürze wieder korrigiert – ehrlich glauben tue ich nicht daran.