
Kodak Glanzfilmfabrik, Berlin – Köpenick
Direkt an der Spree wurde 1923 die Glanzfilmfabrik der Firma Kodak gegründet, in der vor allem Filme für Röntgengräte hergestellt und entwickelt wurden. Bei der Gründung trug die Fabrik den Namen Glanzfilm AG Köpenick, wurde aber bereits 1927 wegen finanziellen Sorgen an Kodak verkauft. Während der Zeit des Nationalsozialismus war die Fabrik Teil der Rüstungsindustrie und die dort hergestellten Filme wichtig für Fotoapparate in Aufklärungsflugzeugen.
Nach dem zweiten Weltkrieg lag die Fabrik in der sowjetischen Besatzungszone und wurde 1956 zum VEB Fotochemische Werke Köpenick umbenannt. Das Produktportfolio blieben die Röntgenfilme, die zusätzlich mit SW-Filmen und Fotochemikalien ergänzt wurden.
1992 erhielt die Kodak Ihre 1933 enteignete Fabrik wieder zurück, die aufgrund der aufkommenden Digitalfotografie aber kurz darauf geschlossen wurde.
Nach Jahren des Dornröschenschlafes von fast 15 Jahren wird das Gebiet seither in einen Wohnpark umgewandelt. Unter Einbeziehung des alten Baubestandes werden dort Eigentumswohnungen gebaut.
Unser Treppenfoto April 2014 entstand in einem ehemaligen Verwaltungsgebäude, das irgendwann in den 70er oder Anfang der 80er entstanden sein muss. Es wird sicherlich im Laufe der Neubebauung abgerissen, denn der Charme des Zweckbaus für eine Wohnnutzung ist zu mindestens zweifelhaft. Die zerbrochene Drahtglasscheibe an der doppelflügligen Eingangstür gibt einen wunderschönen Rahmen und eine optische Fokussierung auf das halb zerstörte Holzgeländer der Treppe. Auch an der Treppe kann man die Erbauungszeit ablesen. Betontreppen mit Terrazzobelag und Geländer mit Stahlpfosten, einem breiten Handlauf und zwei breiten Kniebrettern sind typisch für die 70er und 80er Jahre.