
Killesbergturm, Stuttgart
43 m ragt der Killesbergturm im Stuttgarter Norden in die Höhe und das schon seit 2001. Die Geschichte des Turmes auf dem Killesberg geht allerdings zurück bis in das Jahr 1939. Damals fand die Reichsgartenschau in Stuttgart statt und ein Turm war als Attraktion geplant. Gebaut wurde dieser allerdings erst 1950, nachdem sich die Firma Zaiser als Sponsor gefunden hatte. So hieß der Turm auch folgerichtig Zaiserturm. 24 Jahre später, der Kalender zeigte das Jahr 1974, sollte der Turm renoviert werden. Da sich für die Arbeiten aber kein Investor fand und die öffentlichen Kassen schon damals nicht gerade überquellten, wurde der Turm kurzerhand abgerissen.
1985 erhielt die Stadt Stuttgart den Zuschlag für die Internationale Gartenausstellung im Jahr 1993. Schnell war klar, dass die Idee des Turmes, wieder up to date war. Der neue Turm sollte filigran sei, mehrere Aussichtsplattformen aufweisen und sich unauffällig in die Landschaft einfügen. Letztendlich machte der Bauingenieur Jörg Schlaich den Vorschlag eines Seilnetzturms, welcher dann auch umgesetzt wurde. Vorbild dafür war das statische Prinzip der Seilnetzkühltürme von Kraftwerken. Wiederum die fehlenden Finanzmittel waren der Grund, dass die Gartenschau 1993 ohne Aussichtsturm stattfand. Spenden einsammeln kann ein sehr mühsames Geschäft sein und so verwundert es auch nicht, dass dieser Weg leider nicht zur vollständigen Finanzierung beitrug. Erst die Idee, jede der 348 Treppenstufen mittels einer Patenschaft zu veräußern, brachte den Durchbruch. So erfolgte im Oktober 2000 der erste Spatenstich und am 17. Juli 2001 konnte der Turm öffentlich das erste Mal bestiegen werden.
Wie läuft sich so ein filigraner Seilnetzturm eigentlich, werden einige interessierte Leser fragen. Leicht schwankend, ein bisschen wie ein Segelschiff bei einer sanften Brise vielleicht. Vergleichbar ist die Konstruktion mit den Spinnennetzen, die wir von den Spielplätzen kennen. Je nach Windstärke, Besucheranzahl und den eigenen Empfinden, kann diese an sich weiche Konstruktion schon für Unbehagen sorgen. Sie ist sicher, keine Frage. Dafür sorgen schon die vielen Seile und Verbindungspunkte.
Weitere Information finden Sie hier:
www.killesbergturm.de
Zum Ausklang des Jahres können wir schon jetzt versprechen, dass es auch 2016 wieder einen Treppenkalender geben wird und freuen uns, Ihnen tolle Treppengeschichten erzählen zu können. Wir wünschen allen einen schönen und vorallem entspannten Dezember 2015.
Zum Abschluß noch einen Spruch von Mark Twain:
„Eine Angewohnheit kann man nicht aus dem Fenster werfen. Man muss sie die Treppe hinunter boxen, Stufe für Stufe. „