Wie so oft ist der Januar wieder einmal, wie im Flug vergangen und das nächste Blatt – Februar 2024 – des Treppenkalenders will entdeckt werden. Die Hackeschen Höfe, in der historischen Mitte Berlins, sind unser Motiv geworden. Die Hackeschen Höfe sind ein Sammelsurium aus Kunst, Kultur, Handwerk, Design und Kulinarik. Man könnte fast von einer Oase in der Stadt sprechen. Sieben Innenhöfe reihen sich zwischen Oranienburger Straße, Rosenthaler und Sophienstraße aneinander. Hausdurchgänge machen daraus ein Quartier, das von allen Seiten gleichgut erreicht werden kann.
Erstmals traten die Hackeschen Höfe unter dem Glaswarenfabrikanten Hand Quilitz in Erscheinung, der 1858 das Gelände erwarb und Gewerbebauten darauf errichten lies. Die heute existierende Gebäudekomposition entstammt in großen Teilen der Idee und Umsetzung des Architekten und Bauunternehmers Kurt Berndt, der Anfang des 20.Jahrhunderts die hackeschen Höfe umbauen und erweitern lies. 1924 folgte der Unternehmer Jakob Michael als neuer Besitzer der Familie Berndt. Es folgten die Zeiten von Krieg, Zerstörung und Volkseigentum, ehe im Jahr 1993 die Erben Jakob Michaels das Gelände zurückerhielten. Lange konnten oder wollten diese sich darüber aber nicht freuen. 1994 erfolgte schon der bis dato letzte Besitzerwechsel.
Ach ja, fast vergessen, bei alle den Gewerbeaktivitäten, Kultur- und Genusslokalitäten, wäre der Aspekt, dass in den oberen Etagen der Häuser auch gewohnt wird. Sicherlich ist der Wohnanteil unterdurchschnittlich, was aber auch nicht wirklich verwundert. Wer will schon in direkter Nachbarschaft zu Nachtlokalen, stark frequentierten Cafés und Boutiquen wohnen. Kinder können sowieso nicht zwischen den unzähligen Touristen, Lieferfahrzeugen und Schaulustigen spielen.
Aber von all den Aspekten abgesehen sind die Hackeschen Höfe ein Ort der Berliner Stadtgeschichte, der Architektur und des Lifestyles.
In den historischen Gebäuden lassen sich noch wunderbar die Bedürfnisse der Zeit an der Architektur erkennen. Treppenhäuser sind fast ausnahmslos seitlich von den Hofdurchgängen angeordnet. So konnten Fuhrwerke ohne Halt in die Höfe einfahren, wo oft die Stallungen und Werkstätten zu finden waren. Auch die Lagerräume und Vorratskammern – wo von der Kartoffel bis zur Kohle alles gelagert wurde – waren so einfach und bequem zu erreichen.
Einen überaus schönen Februar 2024 wünschen wir Euch.