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März 2023

März 2023

März 2023

Der März 2023 führt uns ins Haus der Herzogin von Mecklenburg-Strelitz. 1709 wurde das Schloss Mirow als Witwensitz der Herzogin Christiane Amilie Anthonie von Mecklenburg-Strelitz errichtet. Außen eher schlicht gehalten, begeistert der Innenbereich mit friderizianischem Rokoko umso mehr.

Das Herz des Schlosses bildet der hochbarocke Festsaal, dessen unzählige Figuren, Profile und Ornamente aus den Händen des italienischen Stuckateurs Giovanni Battista Clerici stammen und bis heute in seiner ganzen Pracht erhalten blieben. Das dies eher die Ausnahme ist, beweist der Umstand, dass fast alle anderen Häuser derer zu Mecklenburg-Strelitz, wie Neustrelitz, Neubrandenburg, Hohenzieritz oder Fürstenberg, komplett zerstört wurden oder nur noch in Fragmenten erhalten blieben. Das macht das Schloss in Mirow noch wertvoller für die Kulturgeschichte der Region.

Obwohl eher abseits der adligen Hotspots der damaligen Zeit gelegen, reicht die Bedeutung des Schlosses und seiner Bewohner bis zum anderen Ende der Welt. Die berühmte Schlossbewohnerin Queen Charlotte und ihr Mann König Georg III. von Großbritannien lebten viele Jahre dort. Nach der Queen wurde zum Beispiel Charlotte im Bundesstaat Carolina benannt. Aber auch die Paradiesblume – Strelitzie – geht auf das Schloss Mirow zurück.

Nach einer umfangreichen Sanierung in den Jahren 2003 – 2014 kann das Schloss heute wieder in seiner alten Pracht besucht und bewundert werden. Besonders interessant ist die Darstellung verschiedener Ausstattungsdetails. So wird im Obergeschoß der Aufbau einer mit Teppich verzierten Wand gezeigt. Auch die Tapetentüren, die nahezu unsichtbar die Privaträume von den Präsentationsräumen abtrennen, sind ein Sahnestück für jeden Handwerker.

Das Treppenhaus, ist nicht so reicht verziert und gestaltet, wie es die anderen Räume vermuten lassen würden. Dies hat aber einen einfachen Grund. Gäste und Besucher führen fast ausnahmslos auf der Gartenseite vor und gelangten von dort direkt in den großen Festsaal. In den zwei Obergeschossen befanden sich nur die Privaträume der herzoglichen Familie und der Bediensteten. Somit war das Treppenhaus kein Ort der Repräsentation, sondern nur eine Verbindung zwischen den Etagen. Das soll die Gestaltung und die Handwerksarbeit in keiner Weise schmälern, führt aber aus Gründen der Ersparnis zu einer eher schlichten Gestaltung.

Nebenan gibt es heute ein wunderbares Hotel und Restaurant mit direktem Zugang zu See. Beim Flanieren im Schlosspark und rund um den See kann der gestresste Großstädter wunderbar relaxen. Und dass nur rund 2 Autostunden von Berlin aus entfernt.

Wie viele Schlösser willst du dieses Jahr besuchen? Euch allen einen zauberhaften März 2023.