November 2023
Das Kalenderblatt November 2023 bringt uns nach Schillingsfürst, einem kleinen Ort nahe Ansbach, direkt in der Hohenlohe. Dieser Aufreihung von Fakten ist deshalb interessant, da es die deutsche Geschichte sehr schön dokumentiert.
Die Hohenlohe ist ein Landstrich, der sich zwischen Nürnberg und Heilbronn, durch das heutige Bayern und Baden-Württemberg erstreckt. Ebenso alt wie der Landstrich ist auch das Adelsgeschlecht derer zu Hohenlohe, deren Familie auch das Schloss Schillingsfürst bis heute gehört.
Die Geschichte des Schlosses Schillingsfürst beginnt bereits im Jahr 1129, wo es erstmals als Burganlage erwähnt wird. 1312 wurde die Burg erstmals zerstört. Das dies nicht das letzte Mal gewesen war, lässt sich schon bei der Formulierung erahnen. Im Bauernkrieg 1525 wurde die Burg Opfer eines Feuers, um dann wieder aufgebaut, im Dreißigjährigen Krieg 1632 erneut platt gemacht zu werden. Nachdem die Überreste einigermaßen wieder bewohnbar waren, wurde in den Jahren 1660-1664 ein dreiflügliges Schloss mit Kapelle in der ehemaligen Vorburg errichtet.
1696 begann man auf den Resten der alten Burganlage unter Leitung des Würzburger Baumeisters Joseph Greissing mit der Errichtung eines neuen Schlosses. Die spanischen Erbstreitigkeiten und der damit verbundene Mangel an verfügbaren „Kleingeld“ führten dazu, dass nur das Erdgeschoß fertig gestellt werden konnte. Erst 1750 konnte der Weiterbau vollendet werden. 1753-1793 erfuhr das Schloss weitere Anbauten und Modernisierungen. Danach wurde das 1660 errichtet Schloss auf der Vorburg wieder abgerissen. Mit Bildung der Königreiche Bayern und Württemberg wurde das Fürstentum Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst aufgelöst und Schillingsfürst kam zu Bayern.
Das Schloss ist dreiflüglig mit drei Geschossen und einem zentralen Ehrenhof. Die Lage auf einem Hügel, umgeben von einer doppelten Wallgrabenanlage und einer Grabenbrücke sollten die Bewohner vor den Angriffen schützen, aber je besser ein Objekt gesichert ist, umso größer ist offensichtlich der Anreiz, diese Hindernisse zu überwinden.
Der rechte Flügel des Schlosses wird heutzutage als Museum genutzt, den linken Flügel bewohnt die Eigentümer-Familie. Das Treppenhaus ist im Stile einer Ahnengalerie gestaltet. Unzählige Familienmitglieder aus den verschiedenen Epochen schmücken als Stuckrelief die Wände des Treppenhauses. Ergänzt durch Ornamente, Rahmen und Symbole entsteht so ein lebendiges Wandbild. Ebenso üppig gestaltet präsentiert sich das schmiedeeiserne Treppengeländer. Die vielen Jagdtrophäen im Treppenhaus und im Museum spannen einen Bogen zur Lages des Schlossen und der Falknerei, die im seitlichen Burggraben angesiedelt ist.
Kein Besucher sollte sich die Vorführungen und Geschichten um die Greifvögel entgehen lassen. Wer von euch wußte zum Beispiel, dass Greifvögel speziell geformte Nasenlöcher haben, die es ihnen ermöglichen, auch im Sturzflug mit mehr als 100, 150 oder gar 200 km/h, zu atmen. Aber das ist eine andere Geschichte.
Euch allen wünschen wir einen stressfreien November 2023 und eine tolle Zeit, egal in welchem Schloss ihr gerade seid.