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Weydinger-Treppenhaus

Weydinger-Treppenhaus

Weydinger-Treppenhaus – Kann man eine Treppe in einem anderen Haus wieder einbauen? Diese Frage wird uns immer wieder gestellt, wenn ein Kunde die alte Treppe entfernt haben will. Eigentlich nicht. Jedes Haus hat seine ganz persönliche, massgefertigte Treppe. Häuser unterscheiden sich in der Größe der Treppenhäuser, in den Geschoßhöhen und auch in den Grundrissen. Somit ist eine Wiederverwendung, die meist einen kompletten Umbau der Treppe erfordert, weder wirtschaftlich noch sinnvoll.

Wie so oft im Leben gibt es Ausnahmen, wo zum Glück mit dieser Regel gebrochen wurde. Ein solches Beispiel ist das Weydinger-Treppenhaus im Querflügel des Nicolaihauses in Berlins historischer Mitte. 1967 wurde das Treppenhaus aus dem Ermerlerhaus in der Breiten Straße 11 geborgen, als dieses abgerissen wurde. Im durch den Krieg beschädigten Querflügel des Nicolaihauses in der Brüderstraße 13 wurde es dann wieder eingebaut. Ein Glückfall für diese klassizistische Treppenanlage und für das Nicolaihaus gleichermaßen. Die Geschoßhöhen und das Treppenhaus wurden angepaßt und so steht diese Treppe seit fast 50 Jahren an ihrem Platz, als wäre sie schon immer da gewesen. Das sie vor ihrem Umzug schon fast 200 Jahre aauf dem Buckel hatte sieht man ihr nicht an.

Nicolaihaus und Ermerler Haus entstanden zu ähnlicher Zeit um ca. 1720. Dieser Umstand läßt diesen Umzug auch aus kunstgeschichtlicher Betrachtung zu. Es wäre auch eine Schade gewesen, wenn diese wunderschöne Treppenanlage, die nach Entwürfen von Karl-Friedrich Schinkel entstanden ist, dem Abrissbagger zu Opfer gefallen wäre.

Jeden ersten und dritten Sonntag im Monat öffnet das Nicolaihaus seine Türen für Interessierte aus Nah und Fern. Kostenlos kann man sich das Haus anschauen und in ein Stück Geschichte Berlins eintauchen. Hier der Link zu Webseite des Freundeskreises Nicolaihaus.

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