
Tag 16 – Treppenreise 2017
Es ist schwer, jeden Tag neue Superlative zu finden. Nach den Gardens by the Bay waren gestern andere Eindrucke und Impressionen gefragt, um die Balance im Kopf zu behalten. Also haben wir uns für das alte Singapur entschieden. Bugis zum Beispiel, ein kleiner Bezirk hauptsächlich von der chinesischen Community bewohnt, der seine Blüte in den 1960er-1980er Jahren hatte. Farbenfroh, mit vielen bunten Treppen und vielen exotischen Geschäften. Ein Laden ist mir besonders in der Erinnerung geblieben – Buddhistische Geschenke. Ein Laden voll nur mit Utensilien, die man für seine buddhistische Götterverehrung braucht. Perlen, Halsketten, Fähnchen, Instrumente, Räucherstäbchen selbstverständlich, Buddha-Figuren, Jadesteinskulpturen und tausend andere Dinge mehr. Wahnsinn. Gibt es für das Christentum solche Läden eigentlich auch?
Mit den Gedanken im Kopf, was man mit all dem Equipment zu Buddhas Lehre machen könnte, rüber nach Little India. Rund um die Serangoon Street sind die Farben noch greller, vielfältiger und bunter als in Bugis. Und dann steht man plötzlich vor dem Sri Veeramakaliamman Tempel und denkt sich – krass. Die Inder haben nicht einen Gott, nicht zwei oder drei – es gibt für jede Gelegenheit einen Gott. Und jeder will gehuldigt werden. Aber die Inder gehen damit ganz lässig um. Jeden Tag einmal in den Tempel und dann ehrt man den Gott, den man gerade gebrauchen kann. Auch ne Idee. Damit sehen die alten Griechen aber echt blass aus.