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Auckland Art Gallery und Albert Park

Auckland Art Gallery und Albert Park

In Neuseeland kommt man um die Maori-Kultur nicht herum. An jeder Ecke säumen Muster, Holzschnitzereien und die eigene Sprache der Maori den Weg des Besuchers. In der Auckland Art Gallery kann man tiefer in die Geschichte eintauchen, die weit vor dem Eintreffen der Engländer begonnen hat. Aber den Engländern, insbesondere dem Fotografen Alfred Burton, ist es zu verdanken, dass wir heute Bilder der Maori aus der Zeit der englischen Ankunft und Besiedelung Neuseelands sehen können. Wunderbare Fotografien und Zeichnungen der Landschaft und der Maori, insbesondere der Häuptlinge der verschiedenen Stammessippen sind in der Auckland Art Gallery ausgestellt. Was hat dies mit Art zu tun? Wäre diese Ausstellung nicht besser im Bereich Naturkunde angesiedelt? Nun ja, eine Kunst- & Ausdrucksform ist bei den Maori in jedem Fall das Tätowieren. Diese starken Muster und Symbole sind tief in der Kultur verankert. Jedes Muster und Form spiegelt die Erfahrung, Erfolge, Wünsche und Zugehörigkeiten der Träger wieder. Wie bei einem Lebenslauf gaben die Tätowierungen Auskunft darüber wer und was der gegenüber ist. Somit passt die Ausstellung schon perfekt in die Art Gallery.

Ein großes Motivspektrum bei Alfred Burton ist auch die einzigartige Natur Neuseelands. Bis heute sind 85% der Blütenpflanzen endemisch, das heißt das diese Pflanzen ausschließlich in Neuseeland vorkommen und sonst nirgends auf der Welt. Unter diesem Aspekt machen auch die scharfen Sicherheitskontrollen an allen Einreisepunkten Sinn. Es wäre nicht das erste Mal in der Geschichte Neuseelands, dass eingeschleppte Arten die hiesige Flora und Fauna, fast ausgerottet hätten. Als ein sehr gutes Beispiel gilt Neuseelands Nationalvogel –  der Kiwi.

Im Albert Park, der gleich hinter der Auckland Art Gallery beginnt, bekommt man einen kleinen Eindruck der unglaublichen Dimension der neuseeländischen Bäume. Ware Giganten der Wälder. Leider ist mein botanisches Wissen bezüglich der Benennung der Arten sehr lückenhaft, aber beindruckend sind sie auf jeden Fall. Weit ausragende Äste, die ihrerseits neue nach unten wachsende Wurzeln bilden und sobald diese mit dem Boden in Kontakt kommen, eine Art weiteren Stamm bilden. Nur so können die Bäume Ausmaße erreichen, die einen durchschnittlichen Berliner Kleingarten komplett abdecken.  Man weiß gar nicht so genau, was der Hauptstamm eigentlich mal war. Einem Kraken in der Form sehr ähnlich, scheint jeder Baum ein Wald im Wald zu sein. Unzählige Farne, Mose und auch andere Bäume wachsen aus einem solchem Stammgewirr empor. Ein Biotop auf hunderten Quadratmetern.

Ach ja, fast hätte ich es vergessen zu erwähnen. Eine wunderbare alte Wendeltreppe verbindet die drei Etagen der Gallery. Auch wenn Sie heute im „Ruhestand“ ist und nicht mehr genutzt wird, ist sie Teil der Geschichte des Hauses. Und obendrein natürlich ein tolles Fotomotiv für die treppenverrückten Berliner.

Euch allen ein schönes Wochenende.