
Immer wieder stoßen wir in umgebauten Gebäuden auf die Fragmente alter Treppenanlagen. Diese Bild haben wir im Kühlhaus neben dem Ausstellungsgelände Station Berlin fotografiert. So einen bisschen erinnert mich das an einen Friedhof mit einem Grabstein auf dem „In Gedenken an … Treppe“ geschrieben steht.
Ja, auf jeden Fall bis ich dafür nicht alles wegzureißen und einfach neu zu bauen und ja, ich bin auch dafür, dass historische Bausubstanz erhalten bleiben muss, aber was will uns der Künstler mit diesem Fragment sagen? Dem geschulten Betrachter wird klar sein, dass es sich mal um eine Wangentreppe aus Stahl mit Tritt- & Setzstufen gehandelt haben muss, aber darüber hinaus wird es dann schon schwierig weitere Details zu erahnen. Wie sah das Geländer aus, wie war die Stufenoberfläche ausgeführt, waren die Setzstufen komplett geschlossen oder mit einem Ornamentmuster durchbrochen …. All dies läßt sich nur mutmaßen. Wie toll würde es sein, wenn über dem Treppenteil noch Fotos des Originalzustandes oder zumindest des Zeitpunktes vor der Sanierung / Umbaus hängen würden. Jeder könnte selber entscheiden, ab die Geschichte interessant wäre oder nicht.
Ich denke, wenn es um Denkmalpflege und Erhaltung historischer Gebäude oder Gebäudeteile geht, sollte auch die Geschichte zum Objekt mit angeboten werden. Klar paßt es vielleicht nicht überall hin, aber gerade ein Treppenhaus kann mehr vertragen als nackte Beton- und Ziegelwände. So gesehen bleibt mir zum Schluß nur: In Gedenken an … Treppe. Cheers.