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Kein Platz für Treppen

Kein Platz für Treppen

Tag 6 unserer Reise nach Santa Fe. Nach einem kurzen Ausflug zum Strip in Las Vegas sind wir gegen Mittag zu unserer Etappe nach Page, Arizona gestartet. Eigentlich ist ein Trip durch 3 Bundesstaaten – Nevada, Utah und Arizona. Um es vorweg zu nehmen – auf der gesamten Route ist kein Platz für Treppen.

Wenn man das quirlige, überladene und überlaufene Las Vegas hinter sich gelassen hat und auf dem Highway 15 Richtung Norden fährt, wird es bald sehr einsam. Wir fahren durch die Wüste. Zwei Fahrspuren Richtung Norden, zwei Fahrspuren Richtung Süden, dazwischen ca. 75 m Platz. Links garge Wüstenlandschaft und rechts sieht es genauso aus. Und immer gerade aus. Hier in Südwesten der USA heißt gerade aus schon mal 10 Kilometer und mehr schnurgerade aus fahren. Keine Kurve, keine Abbiegung, kein Rasthof – Nichts. Ab und zu sieht man am Himmel mal einen  Greifvogel sein Revier abstreifen oder eine kleine Windhose bläst Wüstengras über die Fahrbahn.

Nach ca. 150 Kilometern verlässt man dann den Highway Richtung Osten, Richtung der Rocky Mountains. Die Landschaft wird spürbar abwechslungsreicher und interessanter. Was mit kleinen Hügeln und einzelnen Felsen beginnt entwickelt sich zu einem Gebirge mit gigantischen Ausmaßen. Hochebenen 1500 Meter über dem Meeresspiegel, soweit das Auge reicht, umsäumt und durchbrochen von riesigen Bergen. Schroffe, fast senkrecht abfallende Felswände in einem Farbspektrum, den kein Tischkasten der Welt wieder geben kann. Von blass grau bis zu tiefsten Rot ist alles vertreten.  Wir Jahresringe bei Bäumen erzählen die Felswände mit den unzähligen Schichten die ganze Geschichte dieses Erdteils.

Wir sind im Indianerland angekommen, kein Zweifel. Irgendwie erwartet man jederzeit, dass auf einer der Bergkuppen eine Gruppe berittener Indianer steht und Ausschau hält. Nur die asphaltierte Straße und die Telefon- & Stromleitungen, die parallel verlaufen, erinnern einen an die aktuelle Jahreszahl. Eine gigantische Natur tut sich vor uns auf. Mit Worten kaum zu beschreiben und die Bilder geben nur einen Bruchteil der wirklichen Dimensionen wieder.

Aber hier ist kein Platz für Treppen, um nochmal auf den Titel zurück zu kommen. Zum Erklimmen der Natur braucht man hier keine Treppen und die Ranches der Leute sind so groß, dass es keinen Sinn macht, eine zweite Etage in die Höhe zu bauen. Man kann ja einfach einen 400 qm Bungalow bauen. Platz ist genug da uns man spart das Geld für die Treppe.  Also Leute, geschäftlich betrachtet ist das hier für Treppenbauer eine echte Wüste.

Euch allen einen schöne Sonntag.