
In Amerika etwas erleben und das auch noch für wenig Geld? Zugegeben wir waren am Ende des Tags selber überrascht und konnten es kaum glauben, dass im Mutterland des Kapitalismus nicht immer nur das Geld Antrieb Nummer eins ist. Aber der Reihe nach.
Wir wohnen etwas außerhalb, ca. eine dreiviertel Stunde nordöstlich von Los Angeles, im wundervollen Arcadia. Landschaftlich toll am Fuße der Berge des Angeles National Forest. Um nach Los Angeles zu fahren gibt es Option eins das Auto oder Option zwei die Metro, was bei uns eigentlich S-Bahn heißen würde, da sich nicht mit einer U-Bahn gemein hat und komplett überirdisch fährt. Wir entschieden uns für Option zwei, wohlwissend dass wir im Autoland Nummer eins dieser Welt sind. Metro Gold Line von Arcadia nach Los Angeles Union Station – Preis 1,75 Dollar pro Person. Etwas ungläubig staunen wir den Automaten auf dem Bahnsteig an. Das ist der Preis für eine Kurzstrecke in Berlin, aber hier fahren wir dafür 45 Minuten durch die Landschaft. Geil.
Union Station ist ein ehrwürdiger Bahnhof aus dem Jahr 1939 und zählt als letzter großer Bahnhof, der in den USA gebaut wurde. Von dort ist es nur ein Katzensprung nach Downtown. Entlang an einige Parks führte der Weg direkt zur Town Hall, dem Rathaus der Stadt. Eine Aussichtsplattform in der 27. Etage erlaubt einen fantastischen 360 Grad Rundumblick über das gesamte Valley. Von Pasadena im Norden bis Long Beach im Süden ist alles zu sehen. Eintritt frei. Wieder Geld gespart und der Blick ist sowieso unbezahlbar.