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Schloss Seusslitz im Winterschlaf

Schloss Seusslitz im Winterschlaf

Schloss-Seusslitz im gleichnamigen sächsischen Ort hält eine Art Winterschlaf, wobei der Winterschlaf weit über den meterologischen Winter hinausgeht. Seit Jahren steht das Schloss ungenutzt am Elbufer und wartet auf bessere Zeiten. Bereits 1226 erbaute Heinrich der Erlauchte – Markgraf von Meissen in Seusslitz eine Jagdresidenz und legte damit den Grundstein für das heutige Schloss. 1725/26 erfolgte der Größte Umbau nach Plänen des berühmtes Architekten Georg Bähr. Dessen bedeutenstes Werk ist die Dresdner Frauenkirche, die zur selben Zeit wie das Schloss Seusslitz entstanden ist. Die architektonische Handschrift Bähr`s findet sich an beiden Gebäuden.

Zu dem Schloss gehört eine Kapelle, ein Schlossgarten und ein Weingut. In der jüngeren Geschichte wurde das Schloss ab 1945 bis 2000 als Alterswohnheim genutzt. 2001 erwarb der Münchner Architekt Stephan Braunfels (Architekt des Berliner Paul-Löbe-Haus) das Anwesen. Leider ist in den vergangenen 15 Jahren nicht so sehr viel passiert. Auch sind mögliche Pläne zur Nutzung nicht bekannt bzw. nicht richtig kommuniziert. Die Idee ein Hotel im Schloss zu etablieren scheiterte nach Aussage der Einheimischen an dem Twist zwischen Denkmalschutzbehörde und dem Bauamt. Auch hier wie schon in Pretzsch besteht keine Einigkeit über den Umgang mit der aktuellen Gesetzeslage bei historischen Gebäuden. Welche Interessen haben bei solchen Objekten eigentlich die höhere Wertigkeit? Wer muss sich bei der Nutzung und damit Erhaltung historischer Gebäude wem unterordnen? Eines ist sicher. Nur die nachhaltige Nutzung, ob als Hotel, Tagesstätte, Ausflugslokal oder in irgendeiner anderen Art und Weise bringt das notwendige Geld in die Kasse, um Gebäude dieser Art zu erhalten und denkmalgerecht zu restaurieren.