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Spitaltreppe

Spitaltreppe

Krankenhäuser haben für die meisten Menschen etwas abschreckendes, will man doch am besten mit Krankheit nichts zu tun haben. Aber Krankenhäuser sind auch immer Gebäude Ihrer Zeit und spiegeln die Architektur jener wieder. So haben wir bei unserem letzten Besuch in München auch der Spitaltreppe in der Poliklinik der Uni-Klinik unsere Aufwartung gemacht.

Die Poliklinik gehört zum Campus Innenstadt und wurde in der Zeit von 1863 – 1929 erbaut. Mehrere Architekten waren am Bau der einzelnen Gebäudeteile beteiligt und so richtig fertig wird man doch eigentlich nie. Neue Methoden der Diagnostik, der Therapie oder Behandlung erfordern immer wieder einen Umbau der Räumlichkeiten. Einzig das Treppenhaus trotzt diesem Treiben mit störischer Ruhe und Gelassenheit. Seit mehr als hundert Jahren gelangen die Patienten, Ärzte, Heiler und Besucher auf ihr nach oben oder unten, egal welche Krankheit die Menschheit gerade wieder bedroht.

Was sind eigentlich die Anforderungen an eine Krankenhaustreppe? Und wenn es welche gibt, in welchem Punkt unterscheiden sich diese zu Treppen in anderen öffentlichen Gebäuden wie z.B. Theatern, Museen oder Bahnhöfe. Trotz intensiver Recherche müssen wir feststellen – Google weiß auch nicht alles. Es gibt dazu leider keine Ergebnisse. Aber halt, so schnell gibt der erfahrene Treppenbauer nicht auf. Einen Punkt gilt es zu erwähnen. Die Treppen in Krankenhäusern werden gezielt für die Physiotherapie – dem Muskelaufbau, dem Training mit Gehstützen und der Koordination eingesetzt. Das fällt meistens nicht weiter auf, weil man in einem Krankenhaus solche Aktivitäten erwartet. Anders wäre der Fall, wenn wir in einem Konzerthaus, einer Oper oder am Hauptbahnhof Menschen in Bademänteln und Hausschlappen begegnen, die dort gerade krankengymnastische Übungen machen. Der Trainingsgelände ist das gleiche, der Erfolg oder Misserfolg auch und trotzdem wären wir verwundert und würden den geistigen Zustand des Mitmenschen ernsthaft in Frage stellen. Also merke – Aktivität, Zeit und Ort sollten eine Einheit bilden, will man in unserer Gesellschaft nicht aus dem Rahmen fallen.

Ansonsten ist die Treppenanlage ein schönes Beispiel für eine Podesttreppe mit rechteckigem Treppenauge, schönem Metallgeländer und Stufen aus Terrazzo. Über Terrazzo könnten wie auch mal eine Geschichte schreiben ….ist notiert. Euch allen ein schmerzfreies Wochenende.